Besuch bei Freunden

Im Bus (fast 12h bis Melbourne) laß ich alles was ich an Zeitungen, Magazinen usw. hatte, sah 3 Videos und schlief wohl auch etwas, aber das tat ich noch mehr auf dem 2. Teil meiner Fahrt, nach einem schnellen Buswechsel während der ebenfalls fast 12h nach Adelaide. Jedem, der sich wundert, warum ich nicht direkt nach Adelaide fuhr, sei gesagt, daß das nur eine eine halbe Stunde kürzer ist aber mehr kostet. Wie auch immer 23h im Bus sind nicht gerade der Traum eines Reisenden, aber fliegen kostet weit aus mehr als die A$ 150 für den Bus (return). Wie auch immer, am Samstag, den 15.6.1996, kam ich dann um 6.15 Uhr morgens in Adelaide an. Aber Nathan wartete schon am Busstop. Für jeden der es nicht mehr erinnert, er war mal für 3 Wochen unser Gast. Mit seinem sehr alten Auto fuhren wir dann zu seinem zu Hause, kamen aber nicht weit. Bald wurden wir von einem zivilen Polizeiwagen gestoped, die dieses Auto offensichtlich für gestohlen hielten und gründlich inspizierten. Logischerweise fanden sie auch einige Mängel und mit den Zulassungsplaketten war auch etwas verkehrt. Großzügiger Weise durften wir nach Hause und sogar noch das ganze Wochenende mit der Schrottkiste auf der Straße sein. Zu Hause angekommen hatte ich ersteinmal ein wenig mehr Schlaf, da man auch wenn man im Bus schläft, doch sehr geschafft davon ist. Aufgeweckt wurde ich von Danielle und John. Das sind die Nathans jüngere Geschwister: Danielle ist 6 und John erst 4. Die beiden sahen in mir einen weiteren großen Bruder, und der hatte Zeit für sie zu haben, und da ich die hatte, war ich ein idealer großer Bruder. Die beiden, aber besonders Danielle nahm mich voll in Anspruch. erst fuhr ich mit ihnen zu ihren Schwimmstunden und dann noch zu City, wo ich meinen Kangaroo Island Tour buchte. Bis zum Dinner, das man in dieser Gegend Tea nennt hatte ich dann wieder Zeit für meine kleine Schwester. (Wenn man mich fragen würde, ich würde sie adoptieren.) Aber ich erzählte auch viel mit dem Rest der Familie, deren Herzlichkeit ich genoß.

Den nächsten Morgen (Son, 16.6.96) ließen mich Danielle und John natürlich nicht lange schlafen und nach dem Frühstück fuhren Nathan, Danielle und ich zu einem nahen Nationalpark. Dort wanderten wir ein wenig herum, sahen auch ein paar Koalas in den Bäumen schlafen und genossen das tolle Wetter. Wir landeten dann bei einem Spielplatz, wo auch Nathan und ich noch mal Kinder wurden und nach einer ganzen Weile machten wir uns auf den Rückweg und nahmen noch ein wenig Lunch auf dem Rückweg mit. Den Nachmittag verbrachten Danielle und ich damit zwei Hölzer anzumalen und sie so in Musikinstrumente und Kunstwerke zu verwandeln mit dem alten Hund, John (auf seinem Kinderrad) und Danielle gingen wir noch zu einem Spielplatz, waren zu Tea wieder zurück, wofür wir ein paar Pizzas holten. Nach dem Dinner, sorry Tea, erzählte ich die halbe Nacht mit Nathans Vater. Der nächste Tag brachte nichts besonderes und verging ohne Katastrophen, obwohl ich in der City / der Art Galerie war und auch noch ein paar Filme kaufte.

Dienstag, den 18.6.1996, ging es dann mal wieder richtig früh los, da mein Bus zur Fähre nach Kangaroo Island schon um 7 Uhr ging. Allerdings sah es gar nicht nach einer Safari Tour aus, da es regnete und nicht besser zu werden schien, aber als die Fähre ankam, stoppte der Regen, und die Sonne wagte sich hervor. Schon auf der Fähre hatten wir herausgefunden, wer wohl alles zu unserer Safari gehören sollte und so kamen wir 9 Leute und unser Tourguide zusammen. Mit einem richtig alten Geländewagen ging es los. Wir, das war eine bunt gemischte Gruppe mit einem Paar aus Kanada, einem Amerikaner, zwei Israeli, einer Japanerin, einer Engländerin und einem Mädchen aus der Schweiz. Als erstes gingen wir ein paar brütende Penguin und einige Wallabies besuchen, die da so herum hängen, und dann hatten wir an einem schönen Ausguck einen guten Lunch. Da wir ja nur knapp 2 Tage Zeit hatten, ging es dann auch gleich weiter zur Seal Bay (Robben Bucht), wo wir viele, viele Seelöwen beobachteten (aus nur 5m Entfernung). Als nächstes fuhren wir zu einer großen Sanddünenlandschaft - und natürlich erstiegen wir eine der größten Sanddünen, hatten einen tollen Blick und den Spaß sie wie verrückt runter zu laufen. Anschließend sahen wir uns noch eine Eukalyptusfarm an, wo versucht wir die australische Natur zu nutzen ohne sie zu zerstören. Auch erfuhren wir wie man das Eukalyptusöl gewinnt und was man daraus so alles herstellen kann. Nach einer langen Fahrt quer über die Insel (so um die 150 km) kamen wir zu unserem Nachtquartier ein Haus, für dessen Ofen wir als erstes Feuerholz sammeln mußten. Wir hatten dann Dinner und einen guten Abend mit lustigen Spielen, während es draußen goß, nachdem es den ganzen Tag schön gewesen war. Um 11 ging ich dann aber zu Bett.

Der nächste Tag begann mit Frühstück um 7, und nachdem das Haus wieder ordentlich war ging es wieder los. Als erstes zu einem Ausguck, wo wir aber von einem letzten Schauer zurück ins Auto getrieben wurden. Und weiter zu einem Bushwalk. Das Wetter hatte sich während dessen zu unseren Gunsten entschieden, und wir hatten eine phantastische (nicht zu lange) Wanderung entlang an einem kleinen Fluß zu einer einsamen Bucht. Anschließend fuhren wir zu einem Platz wo man einige Koalas sehen konnte und hatten dort auch Lunch. Weiter ging es zu den Remarkable Rocks, die von Wind und Wetter wirklich in sehr einprägsame Form geschliffen wurden. Der nächste und auch schon vorletzte Höhepunkt war Admirals Arch, wo wir so um die hundert Robben zusahen. Da Robben zu meinen Lieblingstieren zählen, war ich davon natürlich begeistert. Als letztes nachdem wir etwas Junk Food als Dinner kauften und bevor wir wieder auf die Fähre mußten sahen wir noch einigen Penguins zu wie sie um Dunklen von fischen zurück zu ihren Nestern kamen. Diese ganze Insel war bestimmt eine der schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften von Australien. Nicht nur dank des guten Wetters und der guten Gruppe, aber eben auch der phantastischen Landschaft wegen war dieses noch mal ein ganz besonderer Abschied von Australien. Ja, ich habe es auch schon als Abschied empfunden, wie überhaupt dieses ganzen letzten 2 Wochen nach dem Examen.

Auf der Fähre tauschten wir dann Adressen, aber von der Bus Tour nach Adelaide - auch noch mal so hundert und ein wenig Kilometer - habe ich dann nicht mehr soo viel mitbekommen, da ich es verschlief. Nach dem verabschieden fuhr ich mit Nathan, der mich abholte wieder zu seinem zu Hause und erzählte nur noch ein wenig mit seinem Vater (Mark). Donnerstag (20.6.96) wurde ich zwar morgens von Danielle und John geweckt, als diese zu Schule bzw. Vorschule gingen, stand aber noch nicht auf, sondern schlief weiter bis 11.30 Uhr und begann den Tag dann sehr ruhig. Lunch hatte ich mit Nathans Mutter (Elleen), Mark und Ross (dem amerikanischen Austauschschüler), und nachdem John und Danielle zurück waren sahen wir noch ein spaßiges Video. Der Titel war "100 und 1 irgendwas" und es ging und eine Hundefamilie und ihrer Puppies. Nach dem Tee (KFC) war es dann Zeit für mich "Good bye" zu sagen. Mark, Nathan jüngerer Bruder, John und Danielle brachten mich noch zum Bus, mit dem ich wieder nach Melbourne fuhr.