Aber Darwin mußte noch einen Tag warten, denn am nächsten Morgen wurde ich zu einer Tagestour zum Litchfield Nationalpark abgeholt. Diese Tour stellte sich als nicht soo atemberaubend heraus, was wohl daran lag, daß ich nach 3 Tagen im Kakadu NP und seiner Wildnis sehr stark die touristische Durchorganisiertheit dieses Nationalparks fühlte. Aber es war natürlich schön. Wir kamen zu vielen Wasserfällen, einige nur zum anschauen, andere auch zum darin schwimmen. Lunch hatten wir bei Bucey Rockhole. Das ist ein Fluß der sich in vielen kleinen Wasserfällen oder eher Wasserstufen dahin schlängelt. Dort hatten wir auch viel Zeit zum Planschen. Auch sahen wir die Magnetic Termite Mounds. Termiten spielen in der ganzen Nahrungskette Australiens eine ganz bedeutsame Rolle, da sie es sind, die das Holz der Wälder und die Unmassen von Gras wieder in den Nahrungskreislauf zurück hohlen, dann im Unterschied zu allen anderen Kontinenten gibt es in Australien keine riesigen Herden grasfressender Tiere, wie Büffel, Zebras usw. (Die Känguruhs spielen da nur eine untergeordnete Rolle) Sie hatten einfach keine Chance, sich zu entwickeln, weil, obwohl dieser Kontinent einer der ältesten ist, er keinen Mächtigen Humusboden hat - auf Grund seiner wechselvollen Geschichte: er war immer mal Grund einer See oder Wüste - und somit nicht genug Nahrung über einen ausreichenden Zeitraum anbot. Aber die Termiten, die wie kleine Ameisen aussehen, aber nahe Verwandte der Kakalaken sind, erledigen diesen wichtigen Job. Und in all den Gebieten, die regelmäßig überflutet werden, sind ihre Bauten teilweise (Mountain Termites) oder ganz (Magnetic Termites) überirdisch oder sogar in den Kronen von Bäumen. Sobald die Termitenbauten aber im der Steppe herumstehen, gibt es ein Problem mit dem Temperaturausgleich, denn Termitenbauten sind Silos, in welchen Pilze das dort deponierte Gras zersetzen, so daß die Termiten es essen können. Magnetic Termites nun bauen ihre Silos in Nord - Süd Richtung, was dazu führt - irgendwo logisch, daß die Mittagssonne den Bau nicht überhitzt. Auf dem Rückweg war noch einmal Zeit zum Schwimmen und um 7 hatte ich dann schon mein Frei - Dinner in diesem etwas heruntergekommenen Pub und beschloß anschließend noch in die City zu gehen. Aber das stellte sich als schwierig heraus. Ich verfehle sie 3 Mal oder mit anderen Worten: Ich rannte einmal fast ganz um sie herum, im großen Bogen. Da war dann auch dementsprechend wenig los. So ging ich zurück zu Hostel und wusch noch meine Sachen.

Am nächsten Tag schlief ich ersteinmal aus. Um 10 ging ich dann noch einmal zu 'City' und zum Harfen. Beides war sehr friedlich, um nicht zu sagen Tod. Nach einem guten Mittagsschlaf von 1 bis 3 beschoß ich zu einem Naherholungsgebiet zu wandern. Auf dem Weg dorthin kam ich noch bei einer interessanten kleinen Artgalerie vorbei und dann immer weiter am Strand zum East Point Reserve. Dieses liegt zwar immer noch innerhalb der Stadt, aber doch schon eine ganzes Stück vom Zentrum entfernt. Im Ozean konnte man übrigens nicht baden, da tödliche Quallen - wie immer im Sommer - herum schwammen. Im East Point Reserve fand ich dann auch den künstlichen See Alexander und die Wolabies. Der Rückweg wurde mir sehr lang und mir ging vieles durch den Kopf, aber ich kam gleich bei dem Pub heraus, wo ich mein Dinner bekommen sollte. Dieses wurde aber durch eine Striptease Performanz etwas verzögert. Aber zum Glück hatte die Frau ihre Vorstellung schon fast beendet. Nein, ich habe ja nicht prinzipiell etwas gegen Striptease - unter dem ästhetischen Gesichtspunkt kann es ja schön sein, aber diese Leute (99,9 % Männer, nur einige weibliche Backpacker, die auch ein Frei - Dinner bekommen wollten waren auch noch da), die das Publikum bildeten . . . Perlen vor die Säue (in diesem Fall Eber) Wie auch immer, Um 9 war ich zurück im Hotel und ging gleich zu Bett.

An nächsten Tag, es war der 27. März, was aber keine weitere Bedeutung hat, verbrachte ich Stunden im Museum & Artgalerie des Nothern Territory. Diese großen Museen, die ein wenig an Gemischtwarenläden erinnern (es gibt alles von alten Skeletten über aboriginal Kunst bis zu modernen Malereien), sind immer wieder schön und informativ. Auf dem Rückweg versuchte ich vergeblich den botanischen Garten zu finden, und erholte mich von diesem Tag im Pool. Zum Dinner ging ich diesmal zu einem anderen Pub, weil mir das Essen im ersten Über war, und früh zu Bett. Es ist vielleicht noch zu erwähnen, das die ganze Zeit tollstes Wetter war - für meinen Geschmack nur etwas zu warm. Ich komme halt aus Nordeuropa.

Um 10 min vor 4 stand ich schon wieder auf, da ich den Airportbus um 5 Uhr nehmen mußte obwohl mein Flug nach Cairns erst um 6.50 Uhr startete. Vom Flugharfen aus rief ich auch noch meine Mutter an. Ich hatte einen Fensterplatz (wenn man schon soo früh da ist) und konnte mich an der Landschaft die wir überflogen erfreuen: dem Sonnenaufgang über Darwin, den Kakadu NP, das Arnhem Land, den Golf von Carpentaria und die Cape York Peninsula. Außerdem bekam ich noch ein gutes Frühstück. In Cairns landeten wir um 10.03 Uhr und hatten 30 min verloren; und es regnete. Ich rief vom Flugharfen "Captain Cook Backpacker" an, auf das ich abgeholt würde und genehmigte mir als erstes ein wenig Schlaf. Am Nachmittag wanderte ich am Strand entlang zur Peer, dem Zentrum dieses kleinen aber sehr hübschen Seeortes. Hier war auch ein OZ Experience Büro, wo ich Geld für die eine zusätzliche Übernachtung in Adelaide zurück bekam. Dieser ganze Ort erinnerte sehr an europäische Seeorte mit kleinen weißen Häusern und Ferienstimmung. Nachdem Frei - Dinner, daß es auch hier gab (es war aber viel besser), nutze ich den Luxus des Farbfernseher, der nur ein schlechtes s/w Bild fabrizierte und in unseren Raum war, ein wenig bevor ich einschlief. Nach zu tragen ist noch, das mein eines Ohr immer noch weh tat. Das schon seit 2 Tagen, seit dem tauchen in den Wasserfällen. Ich hatte ja auch schon zuvor manchmal Ärger mit Wasser in den Ohren.

Aber trotzdem ging ich am nächsten Morgen auf eine Tour zum Great Barrier Reef mit Noah's Ark. Es dauerte einige Stunden, um mit dem Kutter "Noahs Arche" zum Riff zu kommen, aber als wir da waren, war es phantastisch. Ich war nur mit Schnorchel und Taucherbrille unter Wasser, weil man für richtiges Tauchen (mit Gasflasche usw. extra bezahlen mußte. Das Riff ist genauso schön, wie es in den Fernsehberichten aussieht und ich sah sogar eine paar Haie, aber nur kleine - so um einen Meter lang. Nach vielen Stunden tauchen und einem kräftigen Sonnenbrand, den ich mir auf der Rückseite meiner Oberschenkel zuzog ging es zurück durch die unruhige See; ich schlief. Am Abend kaufte ich noch einen Ein - Weg - Unterwasser - Fotoapparat für den nächsten Tag und beim Dinner traf ich ein Paar aus Kanada, mit welchem ich den ganzen Abend erzählte. Am Nächsten Tag ging ich auf eine See - Paddelboot Tour. Das wurde aber eine gewisse Enttäuschung: 1. war ich er einzige, ein anderes Paar hatte kurzfristig abgesagt (so waren wir alles in allem 3), 2. war das Wasser zu aufgewühlt zum tauchen und 3. war das ganze schon um 1 Uhr zu Ende also allen in allem nicht die A$ 85 wert. Nun aber zur guten Seite. Das paddeln rundherum um Fitzyor Island war aufregend. Ich war nie zuvor im offenen Ozean (na ja, nicht ganz offen) gepaddelt. Das kleine Inselchen auf dem wir Lunch hatten war wirklich schön und Fitzyor Island selbst ist ein Paradies. Es ist eine dieser Paradies Inseln, auf denen es ein Ferienzentrum und nichts weiter gibt. Es ist ideal für verliebt und Flitterwochen. Aber ansonsten todlangweilig. Wenn man nicht gerade im Swimmingpool herum liegt ißt man etwas oder schläft - alles Aktivitäten die zu zweit mehr Spaß machen. Übrigens war die Insel zu mehr als der Hälfte von Japanern besetzt. Nichts destotrotz wanderte ich zum Leuchtturm der Insel, nahm dann eine Fähre zurück. Nachdem ich Nicole angerufen und Dinner hatte, ging ich zu Bett.

Für dem nächsten Tag hatte ich beschlossen noch einmal zum Riff zu fahren und nicht, was die andere Möglichkeit gewesen wäre, in den Regenwald, weil ich Wald im Kakadu Nationalpark schon eine ganze Masse, Riff aber im ganzen Leben noch nicht soo viel gehabt hatte. So fuhr ich mit einem anderen Unternehmen noch einmal zum Riff. Dies mal mit einem Katamaran Segelboot (natürlich mit Motor). Neben dem Schnorcheln nahm ich auch die 5 min Tauchdemonstration (kostenlos) nahm ich mit. So war ich einmal bis zu 6 m unter der Oberfläche der See und weiß nun, das ich kein Problem mit tauchen hätte, mal abgesehen von den Kosten. Ich nahm 15 recht schöne Fotos vom Riff und war gegen 18 Uhr wieder zurück. An diesem Tag war es aber ein wenig trüber und ich konnte auch keinen Hai sehen, aber es war trotzdem überwältigend schön. Und so verbrachte ich auch den letzten Tag in Cairns nicht dort sondern auf See.