Am Morgen des 9.3. war ich dann wieder um 6.30 Uhr fertig und wurde vom Bus mit 1 ½ Stunden Verspätung um 8 Uhr endlich abgeholt. Wir fuhren direkt nach Norden und der erste Stop war ein Weingut in der Nähe von Clare (eines der größten Australiens), wo wir eine interessante Führung hatten und verschiedenste Weine probieren konnten. Als wir weiter fuhren, wandelte sich so langsam das Farmland zur Steppe. Es wurde trockener und steiniger. Wir machten dann auch noch ein paar Stops in einigen unbedeutenden Städtchen. Beim ersten längeren Stop wusch ich erst einmal die Fenster unseres lustigen Busses. Bus ist nun nicht ganz die passende Beschreibung für das Gefährt. Es sah mehr wie ein Mondfahrzeug aus, da es geländefähig und für 30 Passagiere war. Mit keinem anderen hätte man diese Strecke fahren können, denn schon bald endeten die befestigten Straßen und es gab nur noch Schotterpisten. Am späten Nachmittag hatten wir noch 2 Stunden Zeit, um im Flinders Ranges Nationalpark zu einem Aussichtspunkt zu wandern. Danach kamen wir aber nicht mehr weit. Fernab von jeder menschliche Siedlung, ca. 1 Stunde von unserm Nachtquartier in Bilnman, hatten wir keinen Diesel mehr. Dieses war mir nun etwas unklar, wie das möglich war, aber wir hatten noch Glück im Unglück. Die ganze Zeit wurden wir von einer Flimcrew verfolgt, die ein Werbevideo für OZ Experience machen sollten. Nun mußten diese Hilfe (d.h. Diesel holen). Das dauerte natürlich eine ganze Weile. So hatten wir genug Zeit zu genießen, wie es langsam dunkel wurde, die Sterne heraus kamen und sogar Sternschnuppen suchen. Nach 2 Stunden um 10.30 Uhr ging es dann weiter und um Mitternacht waren wir endlich im Hotel und ich ging ohne ein Dinner zu Bett.

Am nächsten Morgen sollte es um halb 7 los gehen. Aber da der Bus nach der letzten Nacht nicht mehr so wollte, wie er sollte, ging es vor 8 Uhr nicht los. Aber die Probleme hielten an. Zu letzt kamen wir nur noch mit der Rekordgeschwindigkeit von 20 km/h voran (5 bei Steigung). Und dann ging es gar nicht mehr weiter. In einem netten kleinen Pub mußten wir dann warten. Aber es war nicht der schlechteste Platz. Zumindest war er schön kühl (dank air conditioning). Ich sollte vielleicht versuchen ihn ein wenig näher zu beschreiben. Natürlich konnte man dort neben Essen & Trinken auch Benzin / Diesel bekommen und es gab neben dem Verkaufsraum noch einen Raum mit Stühlen und Tischen. Aber rund um diesen Pub gab es absolut nichts. Mal abgesehen von der Hauptstraße, die aber noch nicht als Highway eingestuft war, und einer unbefestigten Straße. Für 4 Stunden saßen wir in diesem Pub, hatten erst ein zweites Frühstück und dann Lunch. Aber im Endeffekt ging es doch noch weiter. Wir kamen dann noch durch Marree, eine alte Kamel und Bahnstation. Bevor man Highways und Bahntrassen durch die Wüste nach Alice Springs baute, stellten Karawanen die einzige Verbindung dieser entlegenen Ort zur restlichen Welt dar. Und in Marree hat man einige der alten Unterstände und Brunnen erhalten und auch die alte Bahnlinie kann man sehen. Während der großen Rezession (so um die 30er / 40er) beschloß man die erste Bahnverbindung von Adelaide nach Alice Springs zu bauen. Man folgte, da man für Dampfloks regelmäßig Wasser brauchte, folgte man dem Karawanen Weg. Die ganz Linie war aber nur wenige Jahre in Betrieb, da sie regelmäßig weggeschwemmt wurde, und aufgrund der preiswerten Bauweise viele Reparaturen notwendig wurden. So begann man schon sehr bald die noch heute existierende Trasse zu bauen. Als nächstes kamen wir am südlichen Teil des Lake Eyre vorbei. Das ist ein riesiger Salzsee, der nun schon über 10 Jahre trocken ist. Aber es ist schon beeindruckend. Dieses ganze Gebiet der Simpson Dessert - eines der trockensten Australiens - war vor einige zehntausend Jahren ein riesiger Inlandsee (der auch mal Verbindung zum Meer hatte). Auch heute noch liegt der Lake Eyre 52 feet (also um die 16m) unter dem Meeresspiegel. Von hieraus ging es nur noch bergan zu dem Hochplato, auf dem Alice Springs und auch Uluru liegen. Das ist zwischen 3000 und 5000 feet (900 und 1.500m). Aber kurz vor Sonnenuntergang hatten wir dann noch eine entspannende Rast an (bzw. in) einem Wasserloch am William Creek. Es ist eine der schönen Überraschungen, die die Wüste für einen bereit hält. In der Mitte eines ansonsten total trockenen Flußlaufes ein kleiner Teich. Es war dann schon wieder Mitternacht als wir endlich in Coober Pedy ankamen und im Untergrund Backpacker ein Bett fanden, welches ca. 15m unter Tage war.

Coober Pedy ist nun ein ganz besonderer Ort, über den nun bestimmt schon mancher gehört hat. Es ist eine zur Hälfte unterirdische Stadt mit so um die 40 Nationalitäten. All diese netten Informationen bekam ich auf einer genialen Sight Seeing Tour durch die Stadt. Das war ein echt guter Deal, da wir für die Nacht und die Tour, die der Besitzer des Untergrund Backpackers machte, uns nur A$ 21 kostete. Er fuhr uns in einem Kleinbus herum, zeigte uns die unterirdischen Häuser, wie sie gebaut werden und auch die Opalbergwerke. Diese ganzen Stadt begründet ihre Existenz auf Opal, diesem schönen Halbedelsteinen. Aber weil die Temperaturen, wie das in Wüsten halt so ist, stark variieren (zwischen +50°C im Sommer und -10°C in Winternächten), leben viele Leute in Häusern, die in den weichen Sandstein gemeißelt sind. Diese Häuser haben durch den Sandstein eine natürliche Isolation, so daß es im Sommer nicht mehr als 30°C und im Winter nicht weniger als 24°C wird. Auch ist es preiswerter ein Haus in den Untergrund zu meißeln, als es überirdisch zubauen und man spart kräftig an Klimaanlage und Heizung. Weiter gibt es in Coober Pedy keine große Opal Kompanie. Die meisten Leute besitzen ihre eigene Technik und arbeiten mit einem Partner zusammen.

Nach dieser Tour, die echt gut war, sollte es um 10 weiter gehen, aber der Bus war schon wieder nicht bereit. Diesmal war er in der Werkstadt, weil unser Fahrer aufgegeben hatte. Aber um 12 waren wir wieder auf der Straße um die letzten 728 km bis Alice Springs auf dem Highway hinter und zu bringen. Wir machten dann nur noch wenige Stops. Auch sandten wir ein Fax an das OZ Experience Büro und beschwerten uns über diesen Bus. Darauf hin bekamen wir einen 50 - Dollar - Gutschein für unsere nächste Tour mit OZ Experience Was einem natürlich nicht übermäßig hilft, wenn man nicht noch einmal mit OZ Experience fährt . . . Um 10.30 Uhr waren wir dann am Ende unsere Tour in Alice Springs. Ich hatte mein Quartier bei Toddy's gebucht und hatte eine gute, ruhige Nacht.