Den nächsten Tag begann ich wieder mit einem Bad im Lake Bellfield und dann kam meine längste Tour - so um die 15km zurück nach Halls Gap. Der Lake Bellfield ist ein künstlicher Stausee, der aber schön kühles Bergflußwasser speichert. Es sollte eigentlich nicht soo anstrengend werden, da keine höheren Berge auf dem Weg lagen, aber es kam anders. Die ersten 11km mußte ich auf einem staubigen und heißen Forstweg wandern. Es müssen mindesten 30°C gewesen sein und obwohl ich noch kräftig vom Stausee getrunken hatte mußte ich mir jeden Schluck aus meiner Flasche zwei mal überlegen. Ich braucht für diesen Weg 4 Stunden und es ging die ganze Zeit 30m rauf 20m runter, 25m rauf und wieder 35m runter. Das war vielleicht erst anstrengend, und man hatte noch nicht einmal eine tolle Aussicht. Um diese noch einmal genießen beschloß ich auch noch die Boronia Peak zu besteigen. Ich ließ also meinen schweren Rucksack hinter einem Baum und machte mich nur mit Wasserflasche (mit dem vorletzten Schluck), Fotoapparat und Keksen auf zur 537m hohen Spitze. 537m sind nicht viel, aber bei der Hitze schafften sie mich total. Der Ausblick entschädigte aber, denn ich konnte noch einmal all die Berge sehen auf denen ich die Tage zuvor war, und die nun vertraut aussahen.

Bevor ich die letzten 2 Kilometer auf der Straße zurück nach Halls Gap lief, füllte ich in einem Flasche und trank mich satt. In der Jugendherberge traf ich auch 2 holländische Mädchen aus den Bus wieder, die die Tage in der JH verbrachten und nur in Tagestouren die Umgebung erkundeten. Da es mir nicht möglich war herauszubekommen, ob ich in der JH bleiben konnte, ging ich ersteinmal davon aus und einkaufen. Nach 2 Nächten auf Zeltplätzen mit dem ständigen Geruch von Gegrilltem wollte ich auch so was genießen. Aber denke doch nicht, das du etwas Fleisch kaufen kannst - zumindest nicht preiswert. So kaufte ich ein 600g Packung B.B.Q Fleisch (2 Lammkoteletts, 4 Würstchen, 2 Frikadellen), und da ich am nächsten Morgen - ich hatte halt Appetit darauf - Pancakes (Pfannkuchen) haben wollte auch noch 6 Eier (eines für Pfannkuchen die 5 anderen für Rührei) und zu guter letzt noch Erbsen. Als ich mit all diesem Krimskrams zurück kam, erfuhr ich nein ich könnte nicht in der Jugendherberge bleiben. So ein Mist! Aber in dieser Jugendherberge ist nur Abends jemand. So hatte ich ersteinmal eine Dusche und kochte mir dann mein Dinner. Also wie voll ich danach war, kannst du dir nicht vorstellen. Dann schnappte ich meinen Rucksack und ging zum Campingplatz.

Da ich am Abend von hinten auf den Campingplatz ging und ihn am Morgen dort auch wieder verließ, kam ich um die Campgebühr herum und hatte trotzdem eine Dusche im Morgen. Ich wartete einfach bis jemand mit Schlüssel mich netter Weise einließ. Nach dem großen Pfannkuchen backen relaxte ich bei einer Tasse Tee und wartete mit dem Holländerinnen, daß uns der OZ Experience wieder aufsammelt, was er gegen 11.30 Uhr auch tat. So ging es weiter zu neuen Abenteuern.

Als erstes durchquerten wir einen anderen Teil der Grampians mit dem Bus, der bis auf den letzten Platz voll war. So kamen wir auch zu ein paar recht berühmten Plätzen: The Balconies und The McKenzie Falls. The Balconies ist der Aussichtspunkt der Grampians. Ein wirklich beeindruckender Blick, den man da hat - und dieser Überhängende Fels auf dem man steht ist wirklich wie ein Balkon. Allerdings hatten wir - nach einem lunch auf dem Balkone - in unseren eigenen Bus einzubrechen, da da dieser verrückte Busfahrer doch tatsächlich den Schlüssel im Bus eingeschlossen hatte. Aber zum Thema Busfahrer des OZ Experience auf der nächsten Seite mehr. Ersteinmal ging es weiter zu den phänomenalsten Wasserfällen die ich bis jetzt gesehen habe - es waren aber auch noch nicht soo viele - den McKenzie Falls. Über mehrere Stufen - die letzte ist mehr als 20m hoch - stürzt sich das Wasser in halsbrecherischer Weise - nur gut das Wasser keinen Hals hat - hinab. Diese Kraft, diese Energie! Tief beeindruckend.

Den Rest des Tages verbrachten wir wieder damit nach Nirgendwo zu Fahren - relativ exakt in die Mitte von Nirgendwo. Dort in einem Backpackers verbrachten wir die Nacht. Um uns herum Farmland - etwas Getreide, viel gelbes Gras für Kühe und natürlich Schafe, hier und da eine Farm sonst nichts. Aber das Backpackers Hostel war toll, und am Abend hatten wir auch noch ein B.B.Q. So kam ich schon wieder zu Fleisch. Ach ja, zu dem Busfahrern. Natürlich hatten wir nur einen zur Zeit, aber der erste (Melbourne - Halls Gap) kam schon wieder zurück von Adelaide und war auch diese Nacht dort. Dieser - Gerry - war auf dieser Strecke zu Hause und war nicht nur gelassen, sondern konnte auch allerlei erzählen. Der 2. - Körk (ich habe keine Idee wie man das richtig schreibt), wie der Captain vom Raumschiff Enterprise, fuhr diese Route das erste mal. Er war aber ein absolut verrücktes Huhn. Ich weiß allerdings nicht, ob er wußte wie lächerlich er manchmal war. Auf jeden Fall hatten wir diesen Abend etwas Wein und richtig viel Spaß. Und das nicht nur wegen der Busfahrer, sondern auch, weil mit diesen alternativen Busunternehmen fast nur interessante Leute fahren. Und weil die Busse schön klein sind (nur um die 15 Personen) lernt man alle Leute kennen und es wird eine richtige Gruppe.

Nach nur 5 Stunden nicht guten Schlafes, es war einfach zu heiß, mußte ich am nächsten Morgen schon wieder aufstehen, weil einige vom Bus unbedingt klettern wollten. Bis Mittag habe wir, die wir nicht kletterten. uns dann gelangweilt. Expreß ging es dann die letzten 500km nach Adelaide. Zum verfolgen auf der Karte: nach Naracoorte, zum Highway 1 und den nach Adelaide. Um 8 Uhr (mittelaustralischer Zeit / 7.30 ostaustra­lischer Zeit) waren wir dort. In Glenelg am Strand (ca. 10km von der City) mieteten ich mich mit einigen vom Bus ein. Und nach dem Dinner (unterwegs hatten wir noch eingekauft) war es auch schon fast 23 Uhr, und damit war von 1995 nur noch eine Stunde über. Aber hier nahe dem Strand schien sich halb Adelaide zu treffen. Aber es waren außergewöhnlich viele gerade-gewordene Teenager dabei und fast alle waren besoffen. Nach dem wir mehr durch Zufall ins neue Jahr gekommen sind, trennte ich mich bald von den anderen, weil ich es vorzog ein wenig für mich herum zu laufen und die Leute zu beobachten. Ich stellte zum Beispiel fest, das die Polizei hier in Australien eine richtige Autorität ist. Als ein paar Polizisten meinten die Leute sollten langsam nicht mehr auf den Stufen am Strand herumsitzen, brauchten sie das nur zu sagen und die Leute taten es. Und außerdem sind die Aussies recht eigen. So ist es verboten in öffentlichen Plätzen (z.B. auf der Straße oder am Strand) Alkohol zu trinken und auch Feuerwerk wird Silvester nicht an Privatpersonen verkauft. Wie auch immer, als ich zurück zum Backpackers kam versuchte ich noch vergeblich Mutti anzurufen, die gerade bei meinem Onkel zu Besuch war, um - von schon 1996 in Australien - ihr - noch für Stunden in 1995 - alles Gute zu wünschen, aber ich hatte nicht die richtige Nummer so funktionierte das ganze nicht. So gegen 3 Uhr ging ich dann zu Bett. Aber um halb 11 bin ich schon wieder aufgestanden, und hatte ersteinmal Lunch. Dann sind wir in die City gefahren und haben Adelaide ohne Menschen besichtigt. Den Nachmittag habe ich dann wieder verschlafen und am Abend waren wir noch in einem Mexikanischen Restaurant.